Spitzenklasse aus Satrup – Auszeichnung für erfolgreiche Angus-Rinder-Zucht
Auf Vorschlag der Zuchtverbände zeichnet die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein einmal im Jahr erfolgreiche Tierhalter aus. Es sind Spitzenbetriebe im Bereich der Tierzucht. In diesem Jahr überreichte Claus Heller, Präsident der Landwirtschaftskammer, die Auszeichnungen an Wilhelm und Christian Hollman in Oesterdeichstrich in Dithmarschen und an Kurt und Traute Clausen, Hof Christelhoi in Mittelangeln.
Auf dem Hof von Kurt und Traute Clausen wurde bis 2007 noch Angler Rotvieh gemolken. Die Züchter haben ihre Kühe dann mit Angusbullen gepaart. Zu diesem Zweck wurden 25 Angus-Herdbuch-Tiere und Aberdeen-Angus-Embryonen aus Kanada gekauft. Pech hatte das Landwirtsehepaar 2013, als zehn sehr wertvolle Anguskühe durch einen Blitzschlag getötet wurden. Kurt und Traute Clausen ließen sich jedoch nicht entmutigen und vergrößerten die Herde auf heute 50 Mutterkühe. Der Betrieb bewirtschaftet insgesamt 60 Hektar Land, davon sind 35 Hektar Ackerflächen.
Die Frage, warum sie ausgerechnet Angusrinder züchten, beantworten sie mit dem Hinweis, dass ihnen die rote Farbe der Angler Kühe vertraut gewesen sei und sie rote Kühe schön fänden. Zudem seien die Tiere gutmütig, hornlos, kalbten leicht, böten hohe Wachstumsleistungen und ließen sich gut vermarkten. Um den Zuchtfortschritt der großen Angus-Populationen in Nordamerika und Australien zu nutzen, setzt man in Satrup auf den Import von Sperma und Embryonen. Unter den Angus-Züchtern hat sich das Ehepaar Clausen jedenfalls schnell einen Namen gemacht: Sie verkaufen mittlerweile Herdbuchtiere und Embryonen regional in Schleswig-Holstein und überregional in andere Bundesländer sowie ins Ausland. Diverse Bullen aus der Zucht in Christelhoi landen bei der jährlichen Zuchtwertschätzung auf vordersten Plätzen und bei Tierschauen, wie auf der Norla im vergangenen Jahr, wird den Tieren der Clausens eine sehr gute Qualität bescheinigt.
von Martin Engelbert, Schleswiger Nachrichten 21.09.2016
Nachstehend der vollständige Artikel aus dem Bauernblatt vom 01. Oktober 2016